Unser heutiger Gast - der deutsche Chansonnier Vladimir Korneev - nannte sein neues Programm, bestehend aus den Werken des jüdischen Komponisten Kurt Weil, YOUKALI. Der Komponist Kurt Weill schrieb das gleichnamige Lied bereits im Exil über ein utopisches Land: eine Heimat, in der sich jeder respektiert, geliebt und frei fühlen darf. Ein solches Land ist für Korneev selbst nach seinen eigenen Worten die Bühne. 1900 in Dessau geboren, wurden Weills Werke 1933 von den Nationalsozialisten verboten und verbrannt, trotz massiver Erfolge, wie etwa der Dreigroschenoper. Weill floh über Paris nach New York und revolutionierte das Musiktheater am Broadway mit Stücken, die auch in Hollywood gedreht wurden. Bis zu seinem Tod 1950 widmete er sich der perfekten Verschmelzung von Text, Bühne und Musik. Mit einer "unglaublich dünnen Mehroktavstimme" ("Berliner Morgenpost") bringt Vladimir Korneev Weills Musik in die Gegenwart. Nun, das Publikum - in die musikalische Welt der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
